9. Zusammenfassung
Symptome, besonders Schmerzen sind grundsätzlich wie auch Affekte notwendig, um seelisch und körperlich auf Noxen reagieren zu können. Symptome wie Schmerzen benötigen wir deshalb zu unserer Entwicklung [Wuketitis Franz, 2008: Ch. Darwin]. Die Psyche und der Körper stützen sich dabei auf Organe, die Schmerzerleben vermitteln. Dies sind Gehirn, Nervenbahnen, Haut, Muskeln, Bindegewebe usw. Mittler sind organische Prozesse, also Biochemie und Physiologie. Einflüsse auf Symptome sind daher am sinnvollsten, wenn sie auf die Ursachen derselben einwirken, d. h. bei psychisch verursachten Schmerzen auf die intrapsychischen Konflikte, bei körperlich verursachte Schmerzen auf somatische Prozesse.
Einflüsse auf die Psyche sind durch Psychotherapie, Entspannung und Bewegung möglich. Das zentrale Nervensystem kann dabei eigene morphinartig und antidepressiv wirkende Substanzen zur Selbstregulation bilden. Einfluss auf das Schmerzerleben kann mit Physiotherapie, Antidepressiva und Schmerzmittel genommen werden.
Unsere Behandlung bietet dem Patienten eine Möglichkeit, über seine somatischen Symptome, seine intrapsychischen Konflikte und sein „leib-seelisches“ Erleben mit sich in Berührung zu kommen. Für den Arzt Viktor von Weizsäcker, den Begründer der Psychosomatik war es deshalb die somatische Krankheit selbst mit ihrer Symbolik und Bedeutung und dem Zeitpunkt ihres Auftretens, die Berührung mit sich selbst ermöglicht. Für uns ermöglichen des Weiteren Vorstellungen, Konstrukte und Projektionen des Patienten, ihn mit seinem seelischen, körperlichen und geistigen Selbst in Kontakt zu bringen. Somatisches und psychisches Erleben sollen ihn in der Behandlung erden und ihm in der Folge ermöglichen, zu gesunden, bzw. sich zu ändern. Wichtig für unserer Patienten ist immer zunächst die Akzeptanz ihrer Symptome, danach erst folgt die Bewältigung der Erkrankung. Mag es anfangs auch ein sehr steiniger Weg , sein, erst „zu erkennen, was ist“. Es ist aber ihr eigener Weg, der zum Ziel führt.“